Der Radiologe

Der Radiologe

Verlag: Springer-Verlag Heidelberg
ISSN: 0033-832X

H. Berger A1, W. Steiner A1, A. Stäbler A1, F. Spelsberg A2, C. Müller A2, H. Dienemann A2

A1 Institut für Radiologische Diagnostik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum Grosshadern
A2 Chirurgische Klinik und Poliklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum Grosshadern

Auszug:

Zusammenfassung

Komplikationen nach Lungentransplantation betreffen in erster Linie die Bronchusanastomose und die Pulmonalarterienanastomose. Sie sind ischämieinduziert oder auf chirurgisch-technische Probleme zurückzuführen. Bei 8 von 66 transplantierten Patienten traten postoperative Stenosen an der arteriellen Anastomose (n = 4) und an der Bronchusanastomose (n = 4) auf, die jeweils zu einem organ- bzw. lebensbedrohlichen Zustand der Patienten geführt hatten. Die interventionelle Behandlung war bei allen Patienten erfolgreich; 4 Patienten wurden bei Anastomosenstenose bzw. Malazie der Bronchusanastomose mit Metallstent versorgt, 4 Patienten mit Stenosierung an der Pulmonalarterienanastomose wurden einer Ballondilatation bzw. zusätzlicher Stentimplantation zugeführt. Die Indikation zur Behandlung und die Überprüfung des Dilatationsergebnisses wurde anhand der Stenosegradienten ermittelt, zur ausreichenden Erweiterung war eine Ballonkaliberstärke von 15 bis 20 mm erforderlich. Indikation zur Stentimplantation war eine elastische Instabilität bei einem Patienten. Der minimal-invasive Eingriff bei schwerkranken Patienten, die effiziente und komplikationslose Therapie und der erfolgreiche Langzeitverlauf sprechen dafür, bei Anastomosenproblemen nach Lungentransplantation interventionelle radiologische Verfahren primär einzusetzen.

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