Die Lungentransplantation (LTPL)
Die erste Lungentransplantation (LTPL) der Schweiz wurde im November 1992 im Universitätsspital Zürich durchgeführt. Bis heute wurden in den beiden Universitätszentren Zürich und Lausanne weit über 600 Lungen transplantiert. Inzwischen hat sich diese Therapie bei Patienten mit fortgeschrittenen Lungenkrankheiten, speziell bei Patienten mit cystischer Fibrose (CF), Lungenfibrose (IPF), chronisch obstruktiven Lungenkrankheiten (COPD), pulmonal arterieller Hypertonie (PAH) und anderen terminalen Lungenerkrankungen gut etabliert. Diese Lungenkrankheiten haben die Patienten zuvor in einer Form invalidisiert, dass sie einfachste Tätigkeiten im Alltag wie Treppensteigen oder Duschen nicht mehr ausführen konnten.
Hier kommt die Lungentransplantation als lebensverlängernde Massnahme zum Zug: In den letzten Jahren haben sich Operation und Narkosetechnik sowie die Therapie gegen Abstossungsreaktionen und Infektionen ständig verbessert und verfeinert. Vor allem eine sorgfältige Nachbehandlung ist aber wichtig. Weltweit werden heute über 4’000 Lungentransplantationen pro Jahr durchgeführt. Nach fünf Jahren lebt mehr als die Hälfte der Betroffenen noch – die Schweizer Zentren verzeichnen höhere Überlebensraten.
Ausser dem Überleben ist der Gewinn an Lebensqualität für die Betroffen, die in ihren täglichen Verrichtungen stark eingeschränkt waren, sehr wichtig. Bei der überwiegenden Mehrheit der Betroffenen haben sich die Erwartungen, die sie an die Lungentransplantation gestellt hatten, erfüllt. Nach der Lungentransplantation beginnt für die Betroffenen ein neuer Lebensabschnitt. Durch die wiedergewonnene körperliche Leistungsfähigkeit eröffnen sich ihnen neue Perspektiven. Trotzdem: Alle Betroffene sind ein Leben lang auf die Einnahme von vielen Medikamenten und die Einhaltung einer peniblen Hygiene zur Verhinderung von Abstossungsreaktionen wie auch zur Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten, die vor allem die Lunge betreffen können, angewiesen. Die Betroffene sind durch die regelmässigen und intensiven Nachbetreuung stark an die Zentren gebunden.