Anfang März 2003 wurde in Freiburg die erste Lungentransplantation in Form einer Doppellungen-Transplantation bei einem Patienten mit einer Lungenfibrose durchgeführt.

Bei einer Pressekonferenz berichteten heute die beteiligten Ärzte (Prof. Dr. Joachim Hasse (Thoraxchirurgie), Prof. Dr. Joachim Müller-Quernheim (Pneumologie), Prof. Dr. Friedhelm Beyersdorf (Herzchirurgie), Prof. Dr. Günter Kirste (Transplantationszentrum) und Dr. Torsten Loop (Anästhesie) ) über diese Operation.

Das Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat ideale Voraussetzungen für die Lungentransplantation, denn es verfügt über eine Abteilung für Thoraxchirurgie und eine Abteilung für Pneumologie. Der Erfolg von Organtransplantationen hängt von der Zusammenarbeit der beteiligten klinischen Disziplinen ab und von der Zusammenarbeit mit spezialisierten Laboratorien und dem Pathologischen Institut. Im Falle der Lungentransplantation sind die Abteilung für Pneumologie der Inneren Medizin, die Abteilung Anästhesiologie und die Chirurgischen Abteilungen Thoraxchirurgie sowie Herz- und Gefässchirurgie gefordert.

Die erste Transplantation in Freiburg ist erfolgreich verlaufen, und der Patient konnte bereits zwei Wochen nach der Transplantation spazieren gehen, ohne einen Sauerstofftank mit sich zu führen.

Eine Reihe von Erkrankungen, die meist entzündlicher Natur sind, können zu einem Versagen der Atmung führen. Hierzu gehören sowohl chronische Erkrankungen, bei denen sich dieses Atmungsversagen nach vielen Jahren der Krankheit einstellt, als auch akute Erkrankungen, bei denen eine Lungentransplantation innerhalb weniger Monate oder gar Wochen notwendig wird.

Bei der Lungenfibrose kommt es durch chronische Entzündungsvorgänge zu einer Zerstörung der Lungenbläschen und letztendlich zu einem Versagen der Atmung. So benötigte der in Freiburg operierte Patient in den letzten Jahren zunehmend eine Versorgung mit Flüssig-Sauerstoff, und in den Wochen vor der Transplantation konnte eine akzeptable Sauerstoff-Sättigung des Blutes nur noch durch hohe Sauerstoff-Konzentrationen und eine künstliche Beatmung aufrecht erhalten werden. In dieser bedrohlichen Situation rettete die Lungentransplantation das Leben des Patienten.

In Deutschland warten etwa 600 – 800 Patienten auf eine Lungentransplantation. Die Sterblichkeit auf der Warteliste wird für das erste Jahr auf 20% und für das zweite Jahr auf 40% geschätzt. Aufgrund der geringen Zahl an Organspenden können jedoch nur etwa 130 – 150 Transplantationen pro Jahr durchgeführt werden.

Im vergangen Jahr wurde in Freiburg begonnen, Patienten auf eine Warteliste für die Lungentransplantation zu nehmen, und im Februar 2003 waren sämtliche Voraussetzungen für eine Lungentransplantation geschaffen.

[@uelle Rudolf-Werner Dreier / Informationsdienst Wissenschaft]
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