Fass Dir ein Herz – rette Leben!
Organspenden sind ein Geschenk von Mensch zu Mensch!

Wir Schweizer gehören zu den spendeunfreudigsten Völkern in ganz Europa. 2003 haben zwar mehr Menschen in der Schweiz ein Organ gespendet als im Jahr zuvor, so Swisstransplant, die nationale Stiftung für Organspende und Transplantation. Die Spenderquote stieg damit von 10 auf 13 Spender pro eine Million Einwohner. Das ist aber nicht genügend. In der Schweiz stirbt jede Woche ein Mensch (im Jahr 2003 starben 55 Patienten auf der Warteliste), weil er zu lange auf ein Spendeorgan warten musste. Der internationale Tag der Organspende soll dem Abhilfe schaffen.

Nationaler Tag der Organspende 2004

Wie jedes Jahr beteiligten sich viele Selbsthilfegruppen, Swisstransplant, das Unispital Zürich, und andere Institutionen an verschiedenen Regionalen Informationskampagnen in der ganzen Schweiz, um die Befölkerung auf die Organspende und den Mangel an Spendeorganen hinzuweisen.

USZ-Standaktionen in der Stadt Zürich

Das UniversitätsSpital-Zürich beteiligte sich mit fünf Ständen (Oerlikon, Globus Bahnhofstrasse, Paradeplatz, Belleveu und am Central) an dieser Aktion. Ein Team aus Fachärzten, Pflegefachpersonal, Organempfängern und VIP aus Politik gaben Auskunft zum Thema.

Stand beim Central wird aufgebaut

Stand beim Globus

Züspa Herbstmesse

An der Züspa betreut das Universitätsspital Zürich vom 23. September bis 3. Oktober einen Infostand von Swisstransplant.
Am 2. Oktober wird auch der www.venk.ch | Verein der Eltern von nierenkranken Kindern (VENK) vor Ort sein.

Züspa

Jacky und Elisabeth Besse organisierten zusammen mit ihrer Apotheke in Biel den Tag der Organspende.

Die Apotheke machte ein kleines Schaufenster zum Thema. Hinter dem Fenster, in der Apotheke, standen die beiden an einem kleinen Tisch mit Infomaterial und kleinen Geschenkli. Dort sprachen sie die Apotheke verlassenen Kunden aufs Thema an, diskutierten mit ihnen und verteilten nach Wunsch und gezielt das Material. Es wurden von den ca. 300 Kunden etwa 30 direkt angesprochen, die auch Interesse zeigten.

Jacky und Elisabeth Besse

Fazit: Für uns war es wichtig, diskret aber direkt auf die Leute zuzugehen, sie anzusprechen, aber auch ziehen zu lassen, wenn sie nichts davon wissen wollten. Wären wir nur dort sitzen geblieben und hätten gewartet bis jemand zu uns gekommen wäre, wäre schlicht niemand gekommen.(Wir haben es ausprobiert)
Die Leute dachten wohl, wir wollten etwas verkaufen. Zwei Tage später hätten sich noch Kunden in der Apotheke gemeldet und Infomaterial zum Thema Organtransplantation verlangt. Das ist erfreulich. Die Leute brauchen einfach Zeit, sich mit diesem Thema auseinander zusetzen. Wobei wir deutlich den Unterschied zwischen Welsch und Deutsch feststellten. Wir brauchten viel mehr französische Spenderausweise, hatten mehr welsche Gespräche und spürten weniger Zurückhaltung bei den Welschen. Für uns ist es wichtig, weiterhin Aufklärung zu diesem Thema zu machen. Bis zum nächsten Jahr, tschüss.

Winterthur

Auch der www.vnpz.ch/ |Verein Nierenpatienten Region Zürich (VNPZ) engagierte sich vor dem Neuwiesenzenter in Winterthur an einen Informationsstand.

Warum die Organspende

Es gibt viele Patienten, die auf eine Organtransplantation warten. wenn es sich dabei um ein lebenswichtiges Organ handelt wie Lunge, Herz und Leber nehmen Lebensqualität und Lebenserwartung von Tag zu Tag ab. Diese Menschen können nur durch eine Organspende gerettet werden. Wenn ein nicht lebenswichtiges Organ erkrankt ist, können die Patienten dank einer Ersatzbehandlung überleben, z.B. bei einer Nierenerkrankung durch die Dialyse (Blutwäsche). Unter diesen schwierigen und aufwendigen medizinischen Rahmenbedingungen leben die Patienten in grosser Abhängigkeit. Die Transplantation wird als Chance für die Wiedererlangung einer erhöhten Lebensqualität angesehen. Jeder von uns kann sich eines Tages auf der Warteliste für eine Organspende befinden.

Was tun für eine Organspende?

Jeder kann Organe spenden. Für die Organspende gibt es keine feste Altersgrenze. Denn das biologische Alter ist viel wichtiger als die Anzahl Lebensjahre. So können sowohl Kinder als auch ältere Menschen Spender und Empfänger sein. Wer einen Organspendeausweis auf sich trägt, kann bestimmen, was mit ihm nach seinem Tode passiert. Rechtlich gesehen ist dieser Ausweis eine Willenserklärung, die bis nach dem Tode des Spenders seine Gültigkeit hat. Eine Organspende ist erst möglich, wenn alle Gehirnfunktionen vollständig und unwiderruflich erloschen sind und der Hirntod eingetreten ist.

Wie verläuft eine Organspende?

Der behandelnde Arzt darf nichts mit der Organentnahme oder der Transplantation zu tun haben.
Transplantationsfähige Organe können nicht von jedem toten Menschen entnommen werden. Weil sie durchblutet sein müssen, kommen als Organspender nur gehirntote Menschen in Frage, deren Herz-Kreislauf-Systeme künstlich aufrechterhalten werden. „Wenn jemand tot umfällt, kann ihm kein Organ für eine Transplantation entnommen werden“. Von den Menschen, die jährlich in schweizer Krankenhäusern sterben, kommt nur ein Prozent für eine Organspende in Frage.

Falls ein Patient trotz intensiver Bemühungen der Ärzte und des Pflegepersonals stirbt und die Gehirnfunktion erloschen sind (Gehirntot), stellen Ärzte, unabhängig vom Transplantationsteam, den Tot fest, bestätigen ihn und teilen ihn der Familie mit. Die Möglichkeit einer Organspende wird geprüft. Das Ärztetem stellt den Wunsch des Verstorbenen anhand des Spendeausweises oder der Nachfrage bei den Hinterbliebenen fest. In jedem Fall wird die Familie über die Organspende informiert.

Für die Transplantation werden die Organe im Operationssaal des Krankenhauses entnommen, dann wird die Wunde zugenäht und der Tote in ein Bestattungsunternehmen übergeführt. Die entnommenen Organe können einige Stunden lang in einer Speziallösung bei 4ºC aufbewahrt werden bis die Transplantation erfolgt (Niere 24 Std., Herz/Lunge 6 Std., Leber 12 Std.). Seine Organe werden so schnell wie möglich in eines der Transplantationszentren gebracht. Dort wurde bereits der kranke Mensch für die lebensrettende Operation vorbereitet. Der Eingriff beginnt, sobald das Organ eingetroffen ist. Sie dauert mehrere Stunden. Danach folgt ein Krankenhausaufenthalt unterschiedlicher Dauer und eine Behandlung gegen die Abstossung des Fremdorganes wird eingeleitet.

Der Empfänger kann ein neues Leben beginnen. Dies verdankt er einem umfassenden Aufwand an Technik und Organisation, jedoch in erster Linie der Organspende eines verstorbenen Menschen.
Der Name des Spenders wird dem Empfänger nicht mitgeteilt.

Darüber sprechen

Leider ist das Thema Organspende zu oft ein Tabuthema. „Fragen, die das Leben und den Tod berühren, sind niemals einfach. So ist es auch mit der Organspende. Doch nur wer sich selbst entscheidet, übt sein Selbstbestimmungsrecht aus“. „Wichtig ist nur, wenn man selbst zu einer Entscheidung kommt, dies in einem Organspendeausweis dokumentiert und mit den Angehörigen darüber spricht“. So würden in fast jedem zweiten Fall die nächsten Angehörigen eine Organentnahme einzig deshalb ablehnen, weil sie sich nicht sicher sind, ob sie damit dem Willen der Verstorbenen Rechnung tragen.

Der Organspendeausweis „Organe können Leben retten“

Mit dem Organspendeausweis können Sie einer Organentnahme nach dem Tod zustimmen, ihr widersprechen, die Zustimmung auf bestimmte Organe beschränken und die Entscheidung auf Angehörige oder Personen Ihres Vertrauens übertragen.

Bitte beachten Sie:

Die Wahrung der Anonymität bleibt gewährleistet. Es besteht kein Spenderregister in der Schweiz. Bitte tragen Sie den Spenderausweis immer auf sich und informieren Sie Ihre Familie über Ihren Entscheid. Der Spenderausweis kann bei jeder grösseren Apotheke oder bei Swisstransplant bestellt oder selber über den PC ausgedruckt werden.

Mehr Informationen zum Thema unter:

www.swisstransplant.org
www.sharelife.ch

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