Basis-Immunsuppression

Um eine Abstossungsreaktion Ihres Körpers gegen die transplantierte Lungen zu verhindern, werden Sie Ihr Leben lang Medikamente einnehmen müssen. Besondere bedeutung nehmen dabei die sogenannten Immunsuppressiva ein.
Diese Medikamente greifen in verschiedener Art und Weise in Ihr Immunsystem ein das heisst, sie vermindern zum Beispiel die Produktion der weissen Blutkörperchen (Leukozyten), die für die Abwehrreaktion des Körpers gegen fremde Organismen zuständig sind. Deshalb ist die häufigste Nebenwirkung dieser Medikamente die Infektanfälligkeit.
Bakterien, Viren und Pilze können sich einfacher in Ihren Körper einnisten.

CYCLOSPORIN A (SANDIMMUN NEORAL®)

Ausschlaggebend für die Wirkung von Sandimmun ist dessen Konzetration im Blut.
In den Sandimmun-Neoral Kapseln ist der Wirkstoff Cyclosporin-A enthalten (oft abgekürzt als CyA). Das Cyclosporin ist eines der wirkungsvollsten Medikamente zur Verhinderung von Abstossungen und stellt oft die wichtigste Säule der immunsuppressiven Therapie dar. Seit der Einführung des Cyclosporin A vor über 10 Jahren können Abstossungsreaktionen sehr viel wirksamer vermieden werden, so dass langfristig eine bessere Funktion des Transplantats gewährleistet ist.
Insofern war die Einführung von Cyclosporin A ein wichtiger Meilenstein in der Transplantationsmedizin. Cyclosporin A ist ein Medikament, welches Ihr Immunsystem daran hindert, Ihre neue Lunge anzugreifen, indem es eine spezielle Art von weissen Blutkörperchen, die sogenannten T-Lymphozyten, in ihrer Abwehrfunktion blockiert.

Cyclosporin wird heutzutage in 2 verschiedenen Arten von Kapseln hergestellt, erhältlich unter dem Handelsnamen „Sandimmun®“ oder „Sandimmun Neoral®“.
Dieses scheint etwas verwirrend, denn beide Präparate enthalten den gleichen Wirkstoff Cyclosporin A. Das neuere Sandimmun Neoral kann aber besser vom Darm aufgenommen werden, so dass gleichmässigere Wirkspiegel des Medikaments im Blut erreicht werden. Sandimmun Neoral ist deshalb heutzutage unbedingt zu bevorzugen, und Patienten, die noch Sandimmun erhalten, sollten unter ärztlicher Kontrolle auf das neue, bessere Sandimmun Neoral umgestellt werden. Sandimmun Neoral ist identisch mit dem aus dem Ausland vertriebenen Handelspräparat „Optoral®“, welches statt dessen in gleicher Dosis eingenommen werden kann.

Dosierung:

Sandimmun Neoral gibt es als Kapseln in 3 verschiedenen Stärken, als 100 mg, 50 mg, 25 mg und 10 mg Kapseln, oder auch in flüssiger Form. Das Medikament kann mit verschiedenen Getränken, wie Milch, Wasser oder Säften, möglichst jedoch nicht mit Grapefruchtsaft, eingenommen werden. In der Regel wird Sandimmun Neoral zweimal täglich verabreicht. Zwischen den Einnahmen sollten möglichst genau 12 Stunden liegen. Sie sollten auf eine pünktliche Einnahme von Sandimmun Neoral achten! Eine Verschiebung der Einnahme von max. 1/2 Stunde ist tolerabel, längere Zeiten sollten vermieden werden.
Die 10 mg Kapsel ist oval, von beiger Farbe mit dem roten Aufdruck: 10 mg.
Verpackt sind die Kapseln in einem goldfarbenen Blister mit schwarzer Bedruckung. Die SANDIMMUN NEORAL – Palette umfasst damit neben der Trinklösung (50 ml/N2) die Kapseln zu 10 mg (100 Kap/N3), 25 mg, 50 mg und 100 mg (jeweils mit 50 Kap/N2 und 100 Kap/N3.

Die Einführung von Sandimmun (Ciclosporin) 1983 hat in der Transplantationsmedizin zu einem Durchbruch geführt:

Die Zahl der Transplantationen stieg erheblich an und die Transplantationsergebnisse und die Lebensqualität der Patienten wurden deutlich verbessert.
Aufgrund des selektiven Wirkmechanismus von Ciclosporin ergaben sich auch neue Therapieansätze für Autoimmunerkrankungen. Inzwischen sind die rheumatoide Arthritis, die schwerste Psoriasis, die schwere atopische Dermatitis, die endogene Uveitis und das nephrotische Syndrom für die Behandlung mit Sandimmun Neoral zugelassen. Ein weiterer Meilenstein war die Entwicklung einer Mikroemulsionsformulierung von Ciclosporin und seine Einführung als Sandimmun Neoral 1994. Mit dieser innovativen Galenik ist es gelungen, eine verbesserte Resorption des Wirkstoffes Ciciosporin weitgehend unabhängig von Nahrungsaufnahme und Galleproduktion zu gewährleisten und dadurch die Therapie mit Sandimmun Neoral zu optimieren.

Messung des Cyclosporin A Spiegels:

Die Sandimmun Neoral Dosis, die Sie einnehmen müssen, richtet sich nach ihrem Cyclosporinspiegel im Blut, der bei jeder Blutuntersuchung bestimmt wird. Der Blutspiegel, der als Richtwert zur Einstellung der Therapie herangezogen wird, ist der niedrigste Spiegel am Tage und wird direkt vor Einnahme der nächsten Dosis ermittelt. Denken Sie also bitte daran, Ihr Cyclosporin vor der Kontrolle der Blutwerte nicht einzunehmen. Um den gleichen Wirkspiegel zu erreichen, sind bei unterschiedlichen Personen in Abhängigkeit von der Aufnahme des Medikaments über den Darm und den Abbau in Leber und Niere unterschiedliche Mengen erforderlich. Der angestrebte Blutspiegel richtet sich danach, wie lange die Transplantation her ist, welche anderen Medikamente noch verabreicht werden und wie gut die Nierenfunktion ist. Insbesondere durch Antibiotika kann der Blutspiegel verändert werden, so dass unter Gabe von Antibiotika der Cyclosporinspiegel besonders häufig kontrolliert werden sollte. Bitte verändern Sie nie selbständig die Dosis. Ein zu niedriger Spiegel kann zu einer Abstossung führen, ein zu hoher Spiegel zu schweren Nebenwirkungen.

Die neuste Messmethode ist die C2-Messung.
Die MO2ART-Studie (Monitoring of 2-hour Sandimmun®Optoral absorption in renal transplantation) untersuchte die Wirkstoffexposition durch Messung des Blutspiegels zwei Stunden nach der Einnahme von Sandimmun®Neoral und nicht wie sonst üblich, die „Talspiegel“ unmittelbar vor der nächsten Einnahme der vorgeschriebenen Dosis von Ciclosporin. Diese neue Vorgehensweise erlaubt eine exakte Dosiseinstellung, da der Blutspiegel 2 Stunden nach Einnahme des Medikamentes (C-2-Wert) weitaus besser mit der Ciclosporin-Gesamtexposition korreliert. Hinzu kommt, dass mit dieser Formulierung die Bioverfügbarkeit von Ciclosporin verbessert wurde und die Resorption sowie Verstoffwechselung von Ciclosporin bei Applikation einer bestimmten fixen Dosis nicht mehr den früheren starken intra- und interindividuellen Schwankungen unterliegt. So geht der Trend in der Abstossungsbehandlung nach
Organtransplantation folglich dahin, das Immunsuppressivum vorsichtig, gemässigt und optimal gesteuert einzusetzen.

Aufbewahrung von Sandimmun Neoral®: Solange die Kapseln in der Silberfolie belassen werden, können Sie sie bis zu 3 Jahren bei Raumtemperatur aufbewahren. Beim Öffnen der Silberfolie werden Sie einen leichten Duft wahrnehmen. Der Duft ist völlig normal und bedeutet nicht, dass das Sandimmun Neoral verfallen ist. Wie alle Medikamente sollten sie darauf achten, die Sandimmun-Kapseln ausser Reichweite von Kindern zu halten.

Nebenwirkungen:

In der Regel wird Cyclosporin sehr gut vertragen, besonders wenn nach einem halben Jahr keine so hohen Blutspiegel mehr nötig sind. Folgende Nebenwirkungen können auftreten: Kopfschmerzen, hoher Blutdruck, Zittern der Hände, verstärktes Haarwachstum, Nierenfunktionsstörungen, Schwellung des Zahnfleisches, Anstieg des Cholesterins.

KORTISON – PRÄPARATE

Unter der Gruppe der Kortikosteroide werden verschiedene Kortisonpräparate zusammen gefasst. Hierzu gehören das häufig verabreichte Methylprednison (Urbason®) oder Prednison (Decortin®), welches Sie möglicherweise lebenslang einnehmen müssen. Kortikosteroide werden normalerweise in der Nebenniere des Menschen gebildet. Durch die entzündungshemmende Wirkung verringern sie die Gefahr der Abstossung.

Dosierung:

Die in der Anfangszeit noch relativ hohe Dosis wird auf eine Minimaldosis reduziert werden. Je geringer die Dosierung ist, desto geringer sind die bekannten Nebenwirkungen. Ab einer Dosis von 4 mg Urbason bzw. 5 mg Decortin treten in der Regel keine Nebenwirkungen mehr auf. Zur Behandlung von akuten Abstossungsreaktionen werden kurzfristig (meist über 1 Tag) Kortikosteroide in einer sehr hohen Dosis (1 gr.) gegeben. Urbason ist als 4 mg, 16 mg und 40 mg Tabletten erhältlich, Decortin als 5 mg, 10 mg und 20 mg Tabletten.

Nebenwirkungen:

Wie bei allen Medikamenten können Nebenwirkungen auftreten.
Aber dies ist keinesfalls immer der Fall. Hierzu gehören: Magenbeschwerden, Erhöhung des Blutzuckers und möglicherweise vorübergehend ein Diabetes mellitus, erhöhter Blutdruck, gesteigerter Knochenabbau (Osteoporose) mit erhöhter Knochenbruchgefährdung besonders im Bereich der Wirbelsäule, Veränderungen des Sehvermögens, Stimmungsschwankungen, Akne, erhöhte Sonnenempfindlichkeit, Cushing (Vollmondgesicht), Wassereinlagerungen im Gewebe (Oedeme), Appetitsteigerung, Gewichtzunahme, verzögerte Wundheilung, Entwicklung eines grauen Stars und andere. Die langjährige Einnahme von Kortisonpräparaten beeinflusst die Nebennierenfunktion. Deshalb dürfen Kortisonpräparate nie abrupt abgesetzt werden !!!

Die Kortisontherapie muss immer schrittweise reduziert werden.

AZATHIOPRIN (= IMUREK®)

Azathioprin verringert die Gefahr der Abstossung, indem es die Vermehrung von Körperzellen, insbesondere der immunologisch bedeutsamen weissen Blutkörperchen, vermindert.

Dosierung:

Azathioprin gibt es als 25 mg und 50 mg Tabletten. In der Regel wird eine Dosis von 1 mg pro kg Körpergewicht verabreicht, d.h. ein 75 kg Patient erhält 75 mg Imurek pro Tag.

Nebenwirkungen:

Nebenwirkungen treten sehr selten auf. Im allgemeinen ist dieses Medikament für den Patienten ausserordentlich gut verträglich. Zu den Nebenwirkungen gehören: Abnahme der Zahl der weissen Blutkörperchen (Leukopenie) und Blutplättchen (Thrombopenie), Haarausfall, Gelenkschmerzen, Erhöhung der Bauchspeicheldrüsenwerte, Amylase und Lipase, und eventuell Entwicklung einer Bauchspeicheldrüsenentzündung.

MYCOPHENOLAT MOFETILUM (= CELLCEPT®)

Mycophenolatmofetil (abgekürzt MMF), im Handel als CellCept®, verhindert ähnlich wie Azathioprin die Vermehrung der weissen Blutkörperchen. Im Vergleich zu Azathioprin wirkt es jedoch spezifischer, d. h. die Vermehrung anderer Körperzellen wird nicht beeinflusst. CellCept wird daher in der Regel an Stelle von Imurek verabreicht. Ein weiterer Vorteil von CellCept gegenüber Imurek ist seine viel stärkere immunsuppressive Wirkung. Abstossungen werden daher wirkungsvoller verhindert und können sogar unter der Behandlung wieder zurück gehen.
Nach Lungentransplantation hat sich CellCept im Vergleich zu Imurek aber als sehr viel wirkungsvoller in der Verhinderung und Behandlung von Abstossungen erwiesen.
Untersuchungen an lebertransplantierten Patienten, bei denen die gleiche Überlegenheit des Medikaments gegenüber Imurek erwartet wird, werden derzeit durchgeführt. Mit Ihrem schriftlich erteilten Einverständnis können wir Ihnen dieses wirkungsvolle Medikament somit im Rahmen von klinischen Studien auch zur Zeit bereits verabreichen.

Dosierung:

Die Tagesdosis beträgt in der Regel 2g bis 3g, verabreicht in 3 Einzelgaben. CellCept Tabletten sind bisher nur in der Grösse 250 mg und 500 mg erhältlich.

Nebenwirkungen:

CellCept führt nur selten zu Nebenwirkungen. Es können Magenbeschwerden (Magenschleimhautentzündungen oder sehr selten auch Magengeschwüre), Durchfälle, Kopfschmerzen, Blutbildveränderungen auftreten.

Infektprophylaxe

Die immunsuppremierenden Medikamente unterdrücken unter anderem die weissen Blutkörperchen, die auch für die Abwehr von Microorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren zuständig sind. Demzufolge sind Sie weniger gegen diese Microorganismen geschützt als andere Personen. Ihr Körper kann zum Beispiel nicht im gleichen Ausmass Antikörper gegen ein Virus bilden.
Oft können Sie ein Bakterium nur mit der Unterstützung eines Antibiotikas ausreichend bekämpfen. Dem Schutz und der Prophylaxe vor Bakterien, Viren und Pilzen kommt demzufolge eine grosse Bedeutung zu. Neben gewissen Vorsichtsmassnahmen, müssen Sie auch mit Medikamenten eine Infektprophylaxe vornehmen, insbesondere in den ersten sechs bis zwölf Monaten nach der Transplantation.

GANCICLOVIRUM (=CYMEVENE®)

Ganciclovir ist wirksam gegen Viren, vor allem gegen das Zytomegalie-Virus (CMV). Es wird bei Patienten mit Risiko für eine CMV-Erkrankung (CMV-Antikörper vor der Transplantation, Transplantat von CMV-positivem Spender) für einige Monate prophylaktisch eingesetzt.
Leider ist dieses Medikament sehr teuer und wurde erst in den letzten Wochen auf die Liste der Pflichtmedikamente für lungentransplantierte Patienten gesetzt. Kommt es trotzdem zu einer Erkrankung, kann das Medikament auch intravenös verabreicht werden.

Dosierung:

Die Tagesdosierung besteht normalerweise aus 4 Kapseln à 250 mg. Diese hohe Dosis ist notwendig, weil das Medikament nur sehr schlecht durch den Darm aufgenommen wird. Es ist sehr wichtig, dass das Medikament immer mit den Mahlzeiten eingenommen wird.

Nebenwirkungen:

Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall und Schwindel.
Die Tabletten können zu besseren Verträglichkeit mit etwas Milch zum Essen eingenommen werden.

VALGANCICLOVIRUM (= VALCYTE®)

Ganz neu Zugelassen ist das Medikament Valcyte. Valcyte ist dem Cymevene gleich zu setzen mit einer positiven Ausnahme, es wird sehr viel besser durch den Darm aufgenommen.

Dosierung:

Die Tagesdosis besteht normalerweise aus einer Tablette à 450mg

Nebenwirkungen:

Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Gewichtsverlust, Rückenschmerzen und Müdigkeit.
Die Tabletten können zu besseren Verträglichkeit mit etwas Milch zum Essen eingenommen werden.

VALACICLOVIR (=VALTREX®)

Sofern Sie noch Ihr Spender mit dem Zytomegalie-Virus infisziert sind (CMV negativ/negativ), schützen Sie sich mit Valtrex vor den Herpesviren. Herpesviren verursachen zum Beispiel die Fieberblasen an den Lippen, Gürtelrose und Herpes im Intimbereich.

Dosierung:

Die Tagesdosierung ist üblicherweise 3×500 mg pro Tag

Nebenwirkungen:

Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
Die Tabletten können zu besseren Verträglichkeit mit etwas Milch zum Essen eingenommen werden.

SULFAMETHOXAZOLUM + TRIMETHOPRIMUM (=BACTRIM® forte)

Bactrim forte ist ein Antibiotikum, das den Mikroorganismus Pneumocystis carinii bekämpft. Pneumocystis carinii verursacht schwere Lungenentzündungen.

Dosierung:

Die dreimalige Einnahme pro Woche ist eine Prophylaxe und sollte nach der Transplantation lebenslang eingenommen werden, auch wenn Sie daneben noch andere Antibiotika einnehmen. Bisher wurden noch nie Resistenzen von Pneumocystis gegen Bactrim festgestellt.

Nebenwirkungen:

Übelkeit und Erbrechen, Hautausschläge, Blässe, Kopfschmerzen, Schwindel und Benommenheit.

Weitere häufig verordnete Medikamente

Neben diesen immunsuppressiven Medikamenten, die alle Patienten einnehmen müssen, werden Sie eventuell noch folgende Medikamente erhalten:

Mittel zur Vermeidung von Pilzinfektionen im Mundbereich (Candio-Hermal® oder Ampho-Moronal®):

Diese Medikamente müssen üblicherweise nur in den ersten drei Monaten nach Lungentransplantation zur Vorbeugung gegen Pilzinfektionen im Mundschleimhautbereich eingenommen werden. Wichtig ist, dass der Mund gründlich, besonders vor dem Schlafengehen, mit den Medikamenten gespült wird.

Substanzen zur Herabsetzung der Säurebildung des Magens (z. B. Pepdul®, Antra® oder Pantozol®):

Diese Medikamente verhindern eine zu starke Säurebildung im Magen. Demzufolge schützt es den Magen von Übersäuerung. Nach einer Lungentransplantation schliesst der Magenausgang nicht mehr gut, es kann sein, dass Sie unter saurem Aufstossen leiden. Der Magensaft kann in die Speiseröhre zurück in die Lunge fliesen, ohne das Sie es bemerken. In solchen Fällen irritiert das saure Magensaft das Lungengewebe und kann zu Entzündungsreaktionen führen. dies muss verhindert werden.
Man kann zusätzlich das Bett im Kopfbereich erhöhen, damit der Reflux zusätzlich verhindert wird.

Magnesium:

Magnesium wird durch Cyclosporin vermehrt über die Niere ausgeschieden. Ein Magnesiummangel kann zu krampfartigen Schmerzen in Händen und Beinen führen.
Nicht nur dei grösseren , spürbaren Muskeln können kontrahieren, auch kleinste, nicht spürbare Muskeln, wie zum Beispiel um die Blutgefässe der Niere. Es ist dashalb wichtig, dauernd Magnesium zu ersetzen, besonders dann, wenn Ihre nierenfinktion eingeschränkt ist.

Calcium und Vitamin D (Rocatrol®):

Zur Verhinderung eines gesteigerten Knochenabbaus sollten Patienten vorbeugend Calcium und Vitamin D einnehmen. Calcium wird in den Knochenbau eingebaut und kräftigt ihn. Zur Aufnahme von Calcium im Darm braucht es Vitamin D, das die Haut von der Sonne und durch die Nahrung aufnimmt. Rocatrol ist ein Vitamin D, das bereits in eine aktive Form umgewandelt ist und deshalb direkt wirken kann.

Antibiotika:

Bereits bei Erkältungszeichen, schnupfen, Husten, Harnwegsinfekten oder Hautverletzungen brauchen Sie unter Umständen vorbeugend Antibiotika. Welchen Typ Antibiotika Sie wie lange einnehmen müssen, wird durch den behandelden Arzt festgelegt.
Eine Antibiotikaprophylaxe bei Zahnärztlichen Eingriffen (auch bei der Dentalhygiene) soll das Einschwemmen von Bakterien ins Blut verhindern. Die Prophylaxe besteht aus: 1. Tabl. Augmentin à 1000 mg eine Stunde vor dem Eingriff und 1. Tabl. Augmentin à 1000 mg sechs Stunden später.

Achtung! Johanniskraut senkt Ciclospiegel im Blut

Wechselwirkungen pflanzlicher Arzneimittel mit anderen Arzneimitteln.
Seit einigen Jahren werden bevorzugt Arzneimittel aus Johanniskraut zur Beseitigung depressiver Verstimmungen ärztlich verordnet bzw. von den Patienten selbst gekauft, da sie rezeptfrei in allen Apotheken und Drogerien erhältlich sind.
Spezialisten warnen jedoch zunehmend davor, dass Johanniskrautpräparate unerwünschte Wechselwirkungen entwickeln, werden sie mit anderen Arzneimitteln kombiniert eingenommen.
Diese Warnung gilt insbesondere für Patienten, die Ciclosporin als Immunsuppressivum einnehmen müssen, also nahezu alle Organtransplantierten!

So wurde z.B. im Universitätsspital Zürich beobachtet, dass zwei ältere Patienten, die seit einem Jahr herztransplantiert waren und keine Abstossungsprobleme zeigten, eine akute Abstossung bekamen, nachdem sie drei Wochen zuvor eine Behandlung mit Johanniskraut begonnen hatten. Die bei den Patienten gemessenen Ciclosporinspiegel – bisher normal – lagen deutlich unter dem für eine ausreichende Wirkung erforderlichem Wert.
Man konnte nachweisen, dass Ciclosporin durch die Substanzen des „Cytochrom-P450-Komplexes“, die im Johanniskraut enthalten sind, abgebaut worden war. (Cytochrom-P450 sind Enzyme in der Leber, die am Abbau vieler Arzneimittel beteiligt sind und deren Wirkung durch verschiedene Substanzen angekurbelt oder gehemmt werden kann.)
Johanniskraut scheint im geschilderten Fall so den Abbau beschleunigt zu haben, dass ein zu geringer Ciclo-Spiegel zu einer Abstossungsreaktion führte.

Also keine selbstgekauften Medikamente oder Natur-Präparate ohne Nachfrage einnehmen!

Medikamenten-Zulassung

Mit den stark gestiegenen Anforderungen an Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimitteln verlängert sich auch der Weg von der „Erfindung“ bis zur Marktreife (heute zehn bis zwölf Jahre).
Viele Substanzen bleiben wegen der strengen Kriterien auf der Strecke. Von 5000 gelangt nur eine auf den Weg in die Apotheken. Dabei werden rund 5,4 Milliarden pro Jahr in die Arzneimittelforschung gesteckt.

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