Blutgruppenverteilung in der Schweiz :

Jeder Mensch gehört einer der Blutgruppen A, B, AB oder 0 an. In der Schweiz kommt die Blutgruppe A am häufigsten vor. Durch den Rhesusfaktor kann eine weitere Unterteilung vorgenommen werden.

Nicht überall auf der Welt sind die Blutgruppen gleich verteilt wie in der Schweiz. So findet man bei den Indianern Nord- und Südamerikas fast ausschliesslich die Blutgruppe 0, bei den Bewohnern Zentralasiens und Nordindiens sowie der umliegenden Länder vorwiegend die Blutgruppe B.

Bei Bluttransfusionen müssen Blutgruppe und Rhesusfaktor von Spender und Empfänger aufeinander abgestimmt sein. Sonst gibt es ernsthafte Probleme.

Blutgruppenverträglichkeit

 

Der Rhesusfaktor

Mit dem Begriff Rhesusfaktor bezeichnet man ein erbliches Blutgruppenantigen, das vom Österreicher Landsteiner im Jahre 1940 am Rhesusaffen entdeckt wurde. Dieses Antigen findet sich auf menschlichen roten Blutkörperchen. Es wird als Rhesus-Antigen D bezeichnet. Rund 85% der Europäer haben dieses Antigen und sind deshalb so genannt rhesus-positiv, die übrigen 15% sind rhesus-negativ und weisen dieses Antigen nicht auf. Bei einer Blutübertragung muss darauf geachtet werden, dass einem rhesus-negativen Empfänger kein Blut eines rhesus-positiven Spenders transfundiert wird. Der Empfänger, der das Antigen D nicht hat, würde nämlich Antikörper bilden, was bei einer weiteren rhesus-positiven Transfusion zu einer gefährlichen Reaktion führen kann. Rhesusfaktor von Spender und Empfänger müssen wie die Blutgruppe aufeinander abgestimmt sein.

Das AB0-System

Blutübertragungen von einem Menschen auf den anderen sind in den vergangenen Jahrhunderten nicht nur wegen mangelhafter hygienischer Vorkehrungen gescheitert, sondern vor allem infolge Unkenntnis der Blutgruppensysteme. Blut ist nämlich nicht gleich Blut, was der eine verträgt, kann für den anderen schädlich sein. Die Blutgruppen der Spender müssen deshalb auf diejenigen der Empfänger abgestimmt sein. Diese Forderung muss vor allem bei der Transfusion von roten Blutkörperchen beachtet werden.

Karl Landsteiner ist der Entdecker dieser Blutgruppen. Er hat Blutproben seiner Mitarbeiter untersucht und dabei beobachtet, dass das Blutserum einer Person die roten Blutkörperchen gewisser anderer Person immer zusammenballen (agglutinieren) lässt.

Aufgrund der von den Eltern vererbten Merkmale sitzen auf den Oberflächen der roten Blutkörperchen bestimmte Eiweissstrukturen, Antigene, die sie unterscheidbar machen. Das körpereigene Abwehrsystem kennt diese Antigene. Gegen andere Antigene (von anderen Blutgruppen) bildet es bereits während des ersten halben Lebensjahres Abwehrstoffe (Antikörper). bei Laboruntersuchungen, wie z.B. Blutgruppenbestimmungen, verbinden sich diese Antikörper mit den roten Blutkörperchen, auf denen sich körperfremde Antigene befinden: Man kann beobachten, wie sie agglutinieren.

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